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Ätherischen Öle - das beste für Zuhause
Die Fachsprache schreibt sie Etherische Öle, meint aber das Gleiche. Flüssige Pflanzenextrakte, die sich schnell verflüchtigen. Sie tragen den geballten Duft einzelner Pflanzenteile in sich. Außer dem Namen haben sie nichts gemein mit fetten Ölen, die in der Küche zum Einsatz kommen. Ätherische Öle machen keine Fettflecken. Beim Erwärmen verdampfen sie rückstandslos. Anders als das Bratfett in der Pfanne. Ätherische Öle lösen sich in fetten Ölen, nicht in Wasser. Ihre chemische Bauweise ist kompliziert. Sie enthalten viele verschiedene Chemie-Bausteine mit bestimmten Wirkkräften. Deshalb verwendet die Medizin die Essenzen, wie Ätherische Öle auch genannt werden. Sie bilden den Grundpfeiler der Aromatherapie. Und sie ergeben wunderbaren Raumduft, der einfach zu verwenden ist. Daher lieben sie selbst die Duftanfänger. Wo im folgenden Text von Ölen die Rede ist, sind die Ätherischen Öle gemeint.
Was bedeutet "ätherisch"?
Äther ist eine Flüssigkeit, die früher als Narkosemittel eingesetzt wurde. Ihren Namen erhielt sie von Aither, der griechischen Bezeichnung für die lichtdurchflutete Himmelsluft. Sie galt als Sitz der Götter. Der medizinische Äther verflüchtigt sich leicht. Etwas Ätherisches ist also etwas Zartes, leicht Flüchtiges, das gut riecht.
Sind Duftöl und Ätherisches Öl das Gleiche?
Ganz klar: nein. Ein Duftöl oder Parfümöl muss nicht aus natürlichen Duftstoffen bestehen, sondern verwendet naturidentische oder synthetische Duftstoffe. Das erklärt auch, warum Duftöl preiswerter verkauft wird. Zur Raumbeduftung reicht Duftöl aus. Die starke Wirkung Ätherischer Öle entfaltet es jedoch nicht.
Was ist das Besondere an Ätherischen Ölen? Was unterscheidet sie von Duftstoffen?
Von Duft- und Parfümölen unterscheidet sich Ätherisches Öl enorm. Erstere bestehen üblicherweise nicht oder nur zum Teil aus Ätherischem Öl. Sie enthalten stattdessen synthetische oder naturidentische Duftstoffe. Synthetische Duftstoffe haben mit der Natur nichts gemein. In freier Natur gibt es sie nicht, nur im Labor kommen sie vor. Beispiele sind Lyral, Cashmeran und Moschusxylol. Letzteres ersetzt den tierischen Moschus. Das ist preiswerter und lässt die Moschustiere am Leben. Länger haltbar als natürliche Substanzen sind die chemischen Erfindungen auch. Wo liegt also das Problem? Einige dieser Stoffe stehen im Verdacht, Allergien auszulösen oder gar das Krebsrisiko zu erhöhen. Als Förderer von Allergien gelten auch naturidentische Duftstoffe. Diese bauen ein natürliches Aroma nach. Vanillin zum Beispiel. Vanillinzucker wird mit einem Stoff aromatisiert, der aus Holz gewonnen wird. Solche naturidentischen Verbindungen kommen oft in Lebensmitteln vor. Bekannt ist das unappetitliche Beispiel vom Erdbeergeschmack. Für den sorgt keine duftende Beere. Sondern im Labor bearbeiteter Schimmel. Im Gegensatz zu synthetischen oder naturidentischen Stoffen sind die natürlichen wesentlich komplexer. Ein einziges, sortenreines Ätherisches Öl kann über 400 Inhaltsstoffe umfassen. Chemie-Klone erreichen das nicht annähernd. Das erklärt auch, warum Kopfschmerzen bei Verwendung von Ätherischen Ölen kaum auftreten. Pfefferminzöl stellt sogar ein gutes Kopfschmerzmittel dar. Wer jedoch ein Aroma entdeckt hat, das ihm Probleme bereitet, sollte nicht darauf hoffen, dass er das natürliche Pendant verträgt.
Ätherische Öle besitzen eine so starke Wirkkraft, dass sie in der Aromatherapie Einsatz finden. Sie regen die Hormonausschüttung an. Sogar, wenn der Geruch kaum wahrnehmbar ist. Sie wirken selbst bei Menschen ohne Geruchssinn. Ätherische Öle töten Keime. Daher halten sie seit einigen Jahren immer stärker Einzug in Krankenhäuser. Sie bekämpfen den dort häufig erscheinenden Krankenhauskeim, der gegen viele chemische Antibiotika immun ist. Die Wirkungen Ätherischer Öle sind so vielfältig wie ihre Düfte. Und längst nicht auf den seelischen Bereich begrenzt. Ausgebildete Aromatherapeuten nutzen die Öle beispielsweise, um Patienten ihren verlorenen Geruchssinn wieder anzutrainieren. Genauso lassen sich Hautkrankheiten behandeln, Schmerzen oder Beschwerden im Bewegungsapparat. Frei verkäufliche Erkältungsmittel aus der Apotheke greifen auf die Heilkraft von Eukalyptus, Pfefferminze oder auch Kampfer zurück. Die Duftstoffe mit dem gleichen Aroma haben ebenso eine kühlende, befreiende Wirkung. Gegen die Krankheitserreger helfen sie aber kaum.
Ätherische Öle oder Duftöl?
Beide gibt es in kleinen Flaschen, die ihre Flüssigkeit tropfenweise entlassen. Doch unterscheiden sie sich in einigen wichtigen Merkmalen. So muss jeder selbst entscheiden, welches duftende Öl ihm oder ihr besser gefällt. Natürlich können Ätherische und Duftöle auch im Wechsel verwendet werden. Oder das Ätherische Öl hilft auf der Arbeit, während das Duftöl zu Hause willkommen heißt.
Ätherisches Öl | Duftöl / Parfümöl | |
Haltbarkeit | unterschiedlich, bei Zitrusdüften nur etwa ein Jahr | kein generelles Verfallsdatum; Geruch kann nachlassen, einige Duftöle können verkleben oder eintrocknen |
Natürlichkeit | rein aus echten Pflanzen, oft bio | vollkommen oder teilweise im Labor hergestellt |
Duftdauer | je nach Duftnote sehr unterschiedliche Duftentwicklung und Duftdauer – erfordert Aufmerksamkeit | meist Kompositionen, die lange halten und ihren Duft über die Zeit entfalten |
Wirkung | gesundheitsfördernd bei sachgemäßer Anwendung, steigert das Wohlbefinden | steigert das Wohlbefinden |
Anwendungsweise | Raumbeduftung; auch als Kosmetikum verwendbar; viele Bio- Öle für die Aromaküche nutzbar | Raumbeduftung |
Preis | je nach Duft unterschiedlich, teilweise sehr preiswert, teilweise sehr kostenintensiv | von Marke zu Marke unterschiedlich, meist im Preisniveau ähnlich |
Experimentiermöglichkeiten | reine Duftsorten, die sich nach Belieben mischen lassen, zum Beispiel in der Duftlampe | fertige Kompositionen; nur wenige reine Duftsorten, die Mischen vertragen |
Ätherisches Öl: Die Geschichte des Pflanzenduftes
Bereits in vorchristlicher Zeit war die Wirkkraft der Pflanzen bekannt. (Quelle: http://www.sanfte-therapien.de/hisaroma.htm) Die Menschen nutzten duftende Pflanzenteile als Räucherwerk. Der mittelalterliche Roman „Parzival“ ist einer der ersten deutschsprachigen Zeugen für so eine Anwendung. Gebräuchlich waren seit Urzeiten auch Salben aus zerstoßenen Pflanzen. Auf Ätherische Öle in Reinform weisen zuerst die Schriften des Avicenna hin. Dieser persische Arzt, der eigentlich Ibn Sina hieß, lebte um 1000 nach Christus. Er erklärte die Gewinnung der Essenzen durch die Wasserdampfdestillation. Obendrein beschrieb er die medizinische Wirkung der Ätherischen Öle. Abhandlungen antiker Vordenker wie Hippokrates dienten dafür als Quellen. Ausgrabungen im Irak und in Pakistan ergaben, dass schon 5000 vor Christus Tongeräte zum Destillieren von Kräutern benutzt wurden. Ihr Duft diente wohl auch als Gabe für die Götter und war Teil von religiösen Ritualen. Vom Nahen Osten verbreitete sich das Wissen um die Destillation bis zu den alten Ägyptern. Im Grab des Tutanchamun fanden sich Gefäße mit Zedern- und Zypressenöl. Sie hatten nach über 3000 Jahren Lagerung noch ihr typisches Aroma. Die Griechen griffen die Kunst des Destillierens auf. Von ihnen übernahmen es die Römer. Die Chinesen und Inder entdeckten die Wirksamkeit der Ätherischen Öle wohl unabhängig von den Europäern. Sich mit guten Düften zu umgeben, scheint also ein menschliches Bestreben zu sein, das seit Urzeiten anhält.
Im Mittelalter kam das Destillieren in Mode. Die Ätherischen Öle traten trotzdem kaum in Reinform in Erscheinung. Grund war, dass das Pflanzenwasser, in der Fachsprache Hydrolat genannt, als der wichtige Wirkstoff galt. Das darauf schwimmende Ätherische Öl, das heute sorgsam abgeschöpft wird, verblieb darin. Eine andere Art der Haltbarmachung war Trocknen. In den Wintermonaten halfen auf diese Weise konservierte Tees und Riechpulver gegen Krankheiten. Der Vorgänger der Ätherischen Öle kam nicht nur in der Medizin zum Einsatz. Die großen Adelshöfe nutzten Duft am Körper oder im Raum als Zeichen ihres Reichtums. Zurück zur Medizin. In erheblich geringerem Maße als die Pflanzenmedizin kommen nichtpflanzliche Wirkstoffe vor. Nach Quecksilber, das seit der Antike als Arznei bekannt ist, entstanden im 17. Jahrhundert die Glaubersalze und Hoffmannstropfen. Letztere bestanden aus Alkohol und Äther und sollten durch Riechen oder Trinken anregend wirken. Im 19. Jahrhundert begann die große Blüte der Chemie. Aus Heilpflanzen wurden die wirksamen Inhaltsstoffe isoliert. So konnte der Wirkstoff konzentriert und vor allem genau dosiert verabreicht werden. Diese Dosierbarkeit bildete den Grundstein der heutigen Pharmazie. Wirksamkeit ließ sich dadurch exakt überprüfen. Studien konnten den Nutzen eines bestimmten Mittels belegen. Ebendies ist bei Ätherischen Ölen nicht der Fall. Von Jahr zu Jahr, manchmal sogar von Region zu Region ändert sich die chemische Zusammensetzung der Pflanzen. Und die Essenz, die aus ihnen entsteht. Als sich einzelne Wirkstoffe im Labor günstig herstellen ließen, verdrängten sie schnell die pflanzlichen Mittel. Als rein natürlicher Raumduft erleben die Ätherischen Öle jetzt ihre Wiederentdeckung.
Erwiesene Wirksamkeit Ätherischer Öle
In Deutschland sind Ätherische Öle beliebt. Nicht so sehr als die Heilmittel von früher. Heute sind sie Konservierungsmittel und Duftspender für Naturkosmetik. Und wunderbarer Raumduft. Die Erforschung ihrer Heilkraft kommt langsam in Schwung. Die keimtötende Wirkung bestreitet kaum noch jemand. Selbst Krankenhäuser nutzen Ätherische Öle für den Kampf gegen den gefürchteten Krankenhauskeim. Er ist so gefährlich, weil er gegen viele Antibiotika immun ist. Es gibt also kaum ein richtiges Gegenmittel. Auf Ätherische Öle reagiert das Bakterium MRSA, wie es verkürzt heißt, empfindlich. Wo ihr Duft in der Luft liegt, sinkt das Bakterienvorkommen enorm.
Studie: Der Professor Griffon bewies schon 1963, wie keimtötend Ätherische Öle sind. In der Raumluft mit 210 nachgewiesenen Bakterienarten versprühte der Franzose mehrere Ätherische Öle. Nach einer halben Stunde lebten nur noch vier Bakterienarten. Auch sämtliche Schimmelpilz-Keime waren verschwunden.
Immer mehr Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen nutzen daher Ätherische Öle. Einige Essenzen bekämpfen nur bestimmte Bakterienarten. Teebaum und Manuka, auch Kräuter wie Thymian und Oregano besitzen Breitbandwirkung. Sie greifen verschiedene Bakterien an. Gleichzeitig wirken viele Öle in eine weitere Richtung. Sie stärken das Immunsystem. Es wehrt sich besser gegen die verbliebenen Keime. Mit dieser Doppelstrategie beugt der Einsatz Ätherischer Öle Ansteckungen vor.
Die meisten Menschen kennen den Einfluss auf die Psyche, den Ätherische Öle besitzen. Einige beruhigen. Andere heben die Stimmung und steigern die Motivation. Einige Essenzen beflügeln die Kreativität. Oder helfen beim Lernen, indem sie die Konzentration stärken. Wieder andere erfrischen und kühlen, was die Ausdauer unterstützt. Das machen sich nicht nur Krankenhäuser zunutze. Große Arbeitgeber befeuern auf diese Weise die Produktivität ihrer Mitarbeiter. Ganz abgesehen davon, dass die Ausfallrate durch Krankheiten sinkt. Verkaufsstellen und Hotels setzen auf den Wohlfühlfaktor. Zudem ist der Duft eine kaum wahrnehmbare Marke, durch die der Kunde sie wiedererkennt.
Die Medizin verwendet verschiedene Öle als Heilmittel. Dabei nutzt sie einige zur äußeren Anwendung, etwa in Salben oder als Badezusatz. Andere sind zum Einnehmen. Beispielsweise hilft Pfefferminz wie Paracetamol. Das verdünnte Ätherische Öl hilft bei Spannungskopfschmerzen genauso schnell und gut. Andere Essenzen gibt es in Kapselform. Myrtenöl gegen Atemwegserkrankungen zum Beispiel. Solchen Entwicklungen gehen lange Studien voraus. Zuerst muss sich der Hersteller von der Wirksamkeit des Stoffes überzeugen. Nur so bringt er Gewinn. Dann erzeugt der Hersteller daraus ein Heilmittel. So konkurrieren Kapseln mit Lavendelöl mit der Chemiekeule Lorazepam. Beide helfen gegen Angststörungen.
Was spricht gegen den Einsatz Ätherischer Öle?
Ätherische Öle enthalten die wirksamen Inhaltsstoffe einer Pflanze in sehr hoher Konzentration. Das muss jeder Anwender bedenken. Im Auge behalten sollte er oder sie die Haltbarkeit des Ätherischen Öls (siehe nächstes Kapitel). Immer mal als Raumduft eingesetzt, sind Ätherische Öle unbedenklich. Bestimmte Situationen oder Erkrankungen erfordern Rücksicht bei der Wahl des Duftes.
Allergie: Wer gegen eine bestimmte Pflanze oder Frucht allergisch ist, sollte das entsprechende Öl meiden. Gefährlich ist zwar fast ausschließlich der Hautkontakt mit den Ölen. Kommen sie nur als Raumduft zum Einsatz, ist die Wahrscheinlichkeit einer allergischen Reaktion gering. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, weicht auf ein ähnlich duftendes Ätherisches Öl aus. Die Palette ist ja groß genug.
Blutdruck: Einige Essenzen vermindern oder erhöhen den Blutdruck. Sie können natürlich nie ein ärztlich verschriebenes Medikament ersetzen! Blutdrucksenker ist Majoran. Auch die beruhigenden Öle von Lavendel, Baldrian, Narde, Sandel- und Zedernholz, Rose, Rosenholz und Ylang Ylang ziehen den Blutdruck nach unten. Hingegen regt Rosmarin cineol den Kreislauf an, ebenso wie Wacholder, Zitrone und Limette. Kampfer hilft beim Ankurbeln von Kreislauf und Atmung. Thymian thymol und carvacrol gelten als blutdrucksteigernd.
Homöopathie: Wer sich gerade in homöopathischer Behandlung befindet, muss in der Zeit auf Ätherische Öle als Raumduft nicht verzichten. Höchstens starke Essenzen wie Pfefferminze, Kampher, Thymian, Kamille, Anis und Fenchel sollten in der Zeit gemieden werden. Besonders gilt das für Hautkontakt oder orale Einnahme, etwa als Tee. Diese Öle können der Homöopathie entgegenwirken. Am sichersten ist eine genaue Absprache mit dem Homöopathen.
Für Kinder: Mit scharfen Ölen wie Kampfer, Eukalyptus, Thymian, Ysop, Salbei, Acker- oder Pfefferminze sollten kleine Kinder unter sechs Jahren gar nicht in Berührung kommen. So wohltuend gerade diese Mittel bei Erkältungen sind, Bäder oder Inhalationen bitte nur in Absprache mit dem Arzt einsetzen! Alles andere kann in niedriger Dosierung zur Raumbeduftung verwendet werden. Bei Erkältungen hilft Zitronenduft.
Schwangerschaft: Blütendüfte sind gut verträglich. Vor allem Lavendel, Rose oder Neroli. Preiswertes Lavandin ist hingegen tabu. Es enthält Verbindungen, die ähnlich dem Kampfer sind. Es sollte nicht einmal als Raumduft in Aktion treten. Schwangere sprechen sich am besten mit Apothekern oder Hebammen ab, was bedenkenlos als Raumduft eingesetzt werden kann. Allerdings weiß nicht jede Hebamme und nicht jeder Apotheker über Ätherische Öle Bescheid. Wichtig: Was als Tee gut tut, ist als Essenz längst nicht ungefährlich. Fenchel, Anis oder Salbei können beispielsweise die Hormone beeinflussen. Gewürzöle wie Zimt, Ingwer, Nelke oder Kardamom können Wehen auslösen. Frauen, bei denen sich die Schwangerschaft auf den Blutdruck auswirkt, beachten den Einfluss der Ätherischen Öle darauf (siehe oben). Gut einsetzbar sind Zitrusdüfte, Vanille, Tonka, Sandelholz und Blumendüfte. Zur bloßen Raumbeduftung bietet es sich an, auf Parfümöle auszuweichen.
Zitrusöle auf der Haut: Bei Sonnenschein wirken die Essenzen von Orange und Co. hautreizend. Der Fachbegriff dafür lautet phototoxisch. Die Haut reagiert empfindlicher auf Licht. Wer gerade eine Creme mit Bergamottenöl verwendet hat, verzichtet besser aufs Solarium oder ein Sonnenbad. Als Raumparfüm sind Zitrusdüfte vollkommen unproblematisch.
Woran erkenne ich ein gutes Ätherisches Öl?
Es gibt einige Anzeichen, die beim Kauf eines Ätherischen Öles über dessen Qualität Auskunft geben. Da wäre zuallererst der Preis. Schnäppchenjäger müssen jetzt stark sein: Sehr preiswerte Öle sind nicht sehr vertrauenswürdig. Da ist die Tatsache, dass sie kaum fair gehandelt oder biologisch erzeugt wurden, nur ein kleines Problem. Spottbillige Öle sind oft mit anderen Zusätzen verschnitten, mit Parfümölen oder preiswerten anderen Ätherischen Ölen. In dem Fall darf die Verpackung noch versprechen, dass der Artikel vollkommen natürlich ist oder nur aus Ätherischem Öl besteht.
Markennamen bürgen für Qualität. Viele Firmen haben lange Zeit darauf verwendet, das Vertrauen ihrer Kunden zu verdienen. Ein bekannter Name sagt viel über die Wertigkeit eines Ätherischen Öles aus. Für Neulinge und Entdeckungsfreudige gibt es eine Vielzahl anderer Anhaltspunkte. Um sie zu finden, muss der Kaufwillige den Aufdruck auf Flasche oder Verpackung gut durchlesen, oder den Produkttext genau studieren. Diese Daten finden sich auf einem Qualitätsöl.
Pflanzenname. Sowohl der gebräuchliche als auch der botanische Name in Latein. Und der Chemotyp, wenn vorhanden.
Anbauart. Unterschieden werden bio, Wildsammlung oder konventioneller Anbau. Die ersten beiden Varianten sind vorzuziehen. In solchen Ätherischen Ölen stecken keine Chemikalien wie Pestizide, und die Inhaltsstoffe sind breiter gefächert.
Anbauort. Woher stammen die Pflanzen für das Ätherische Öl? Auch das entscheidet darüber, welche Inhaltsstoffe in welcher Menge enthalten sind. Und damit – wenn auch nur in einer Nuance – über den Duft.
Pflanzenteil. Zimtrinde oder Zimtblatt? Grapefruitöl nur aus der Schale oder aus der ganzen Frucht? Solche Fragen beantwortet diese Angabe.
Gewinnung. Die Zitrusfruchtöle sind in der Regel kaltgepresst. Die meisten anderen Ätherischen Öle entstehen aus Wasserdampfdestillation. Wo die Extraktion zum Einsatz kommt, muss das Lösungsmittel mit aufgeführt sein. Oft ist es Hexan, höherwertig ist Alkohol.
Verdünnung. Wenn ein Öl verdünnt verkauft wird, muss sein Gehalt in Prozent mit angegeben sein. Das Verdünnungsmittel sollte bei der Inhaltsangabe genannt sein. Wenn das Ätherische Öl aus biologischem Anbau stammt, das Verdünnungsmittel aber nicht, dann verdient das Produkt nicht das Prädikat „bio“.
Füllmenge. Sowohl durch Verdünnung als auch durch die Flaschengröße kann ein Hersteller den Preis drücken. Wer sich freut, ein bestimmtes Öl besonders billig angeboten zu bekommen, sollte die Füllmenge im Auge behalten. Sonst kauft er oder sie ein Ätherisches Öl, das halb so viel kostet, bekommt dann aber statt den gedachten 5ml nur ein 1ml-Fläschchen. Andererseits gibt es auch bei Ätherischen Ölen oft Mengenrabatt. Wer eine Flasche mit 50ml kauft, zahlt weniger als für zehn 5ml-Fläschchen, obwohl der Inhalt der gleiche wäre. Nur: Verbraucht er oder sie so viel Öl in der gewissen Zeitspanne? Ab dem ersten Öffnen tickt die Uhr für viele Essenzen. 5ml, die nach einem Jahr aufgebraucht sind, kosten weniger als 50ml, von denen ein großer Rest nach zwei Jahren den Duft verändert.
Chargennummer. Anhand dieser Nummer können ganz Kritische die Testergebnisse des jeweiligen Ätherischen Öles abrufen. Sie geben Auskunft über die chemische Zusammensetzung des Produkts.
Firmenanschrift. Für eventuelle Beanstandungen ist diese Information gedacht.
Dazu gibt es einige Sicherheitsvorrichtungen. Der Schraubverschluss auf dem Fläschchen muss kindersicher sein. Er darf sich nicht durch bloßes Drehen öffnen lassen. Weiterhin gehören einige Warnhinweise auf das Fläschchen, wenn es als Kosmetik vertrieben wird.
Wie nutze ich Ätherische Öle zur Raumbeduftung?
Der Klassiker heißt Duftlampe. In die Schale über dem Teelicht kommt Wasser, dazu gesellen sich einige Tropfen aus dem Ölfläschchen. Zum weichen Kerzenlicht gesellt sich schnell ein schöner Duft. Allerdings zerstört die Wärme wärmeempfindliche Inhaltsstoffe der Essenz. Einige verändern dadurch leicht ihr Aroma. Aus diesem Grund sollte immer ausreichend Wasser im Schälchen sein. Elektrische Duftlampen entwickeln nicht ganz so hohe Temperaturen und sind daher zu bevorzugen. Bevor die Duftlampe in Aktion tritt, lüftet der Anwender den Raum. So mischt sich das Aroma des Ätherischen Öles nicht mit den Gerüchen im Zimmer. Duftlampen sind für eine schnelle Beduftung gedacht. Sie eignen sich auch für Experimente mit mehreren Ätherischen Ölen. Ein Dauerbetrieb ist nicht sinnvoll und kann zu Kopfschmerzen führen. Er ist außerdem nicht nötig. Denn je nach Duftnote hält sich das Aroma noch Stunden nach der Lampennutzung in der Raumluft. Während der Heizperiode ergibt ein Wasserschälchen mit einigen Tropfen Ätherischen Öls eine gute Alternative. Auch dieses sollte nicht den ganzen Tag auf der angeschalteten Heizung lagern, sondern nur einige Stunden.
Duftobjekte ermöglichen längerfristigen Duft. Er verbreitet sich nur über eine geringe Fläche. Vom kleinen Duftholz auf dem Schreibtisch wird der Arbeitskollege kaum etwas riechen. Die gut einstellbare, eher niedrige Duftstärke stellt auch auf längere Zeit keine Belastung dar. Am billigsten, aber am wenigsten ansehnlich ist ein simples Taschentuch als Duftträger. Wer weder Besuch erwartet noch großen Wert auf Schönheit legt, platziert das beträufelte Papiertaschentuch frei im Raum. Viel dekorativer sind Duftsteine und –hölzer oder auch ein Potpourri. Sie nehmen das Ätherische Öl auf und verströmen sein Aroma über einige Tage. Am besten sind solche Duftträger, die sich abdecken oder verschließen lassen. Dadurch hält sich der Duft länger und kann zielgenauer eingesetzt werden. Insgesamt sind Duftobjekte eine sehr sichere Duftquelle, die wenig Pflege und Aufmerksamkeit verlangt.
Raumsprays sind die servierfertige Form von Ätherischen Ölen. Allerdings gibt es nur sehr wenige Raumsprays, die auf die Essenzen zurückgreifen. Die Mehrzahl verwendet Duftöle. Einige Hersteller Ätherischer Öle haben die anwenderfreundlichen Sprühflaschen mit verdünnten Essenzen im Sortiment. Sie sind einfach und bequem einzusetzen, der Duft entfaltet sich sofort und verklingt nach einer gewissen Zeit. Mit hochprozentigem Alkohol, Wasser und Ätherischem Öl sowie einer leeren Sprühflasche kann jeder sein eigenes Raumspray herstellen. Die Rezeptur entspricht derjenigen für einen selbstgebastelten Diffuser.
Diffuserflasche mit Ätherischem Öl. Im Handel gibt es kaum Diffuser, die nur Ätherische Öle enthalten. Eine solche Duftflüssigkeit muss der Interessent sich schon selbst herstellen. Wer das empfohlene Mischungsverhältnis einhält, bekommt einen dezent wahrnehmbaren Raumduft. Der Diffuser gehört in einen Raum, der nicht dauerhaft genutzt wird. Badezimmer oder Flur sind ideal dafür. Werktätige können ihn guten Gewissens auch ins Wohnzimmer stellen. Mehr als ein paar Stunden am Tag halten sie sich schließlich nicht darin auf.
Duftzerstäuber, Duftvernebler, Duftbrunnen. Nicht jeder Zimmerspringbrunnen ist für die Zugabe von Ätherischen Ölen gerüstet. Nur, wenn diese deutlich als Duftbrunnen ausgewiesen sind, ist die Zugabe von duftenden Essenzen für das Gerät ungefährlich. Gut an dieser Art der Beduftung sind das beruhigend plätschernde Wasser und die zusätzliche Luftbefeuchtung. Eine solche gewähren auch die wasserbasierten Duftvernebler. Sie bringen Wasser und das darin befindliche Ätherische Öl in die Luft. Ohne Wasser arbeitet der elektrische Zerstäuber. Er versprüht das Ätherische Öl, das danach durch Luftzug verwirbelt wird. Gute Geräte lassen sich an die Klimaanlage anschließen. Solche werden auch von Krankenhäusern genutzt, sind für den Privatgebrauch eher unüblich. Sie nutzen die Ätherischen Öle nicht im herkömmlichen Tropffläschchen, sondern in speziellen Flaschen oder Kartuschen.
Abgesehen von den Möglichkeiten zur Raumbeduftung lassen sich Ätherische Öle für die Körperpflege einsetzen. Dafür sind unbedingt die Gefahrenhinweise zu beachten. Dann können einige Tropfen Ätherisches Öl zum Beispiel den langweiligen Duft einer Creme aufpeppen. Oder sie kommen gelöst in einem halben Becher Sahne ins Vollbad hinein. Ist gerade keine Sahne im Haus, kommen die Tropfen auf 2 EL normales Salz. Der Vorteil bei Ätherischem Öl als Badezusatz ist, dass sein Duft noch eine Weile im Badezimmer bleibt. Indirekter Raumduft, sozusagen.
Basteltyp oder Ästhet? Ätherisches Öl oder Diffuser?
Ätherisches Öl als Raumduft stellt Vorbedingungen. Allein mit dem Fläschchen kann der Anwender nicht viel anfangen. Als einzige Möglichkeit blieben einige Tropfen auf einem Papiertaschentuch. Schön ist anders. Viel einfacher ist es da mit einem Diffuser. Flasche auf, Stäbchen rein, Duft ist da.
Ätherisches Öl | Diffuser | |
Anwendung ohne weiteres Zubehör möglich | nein | ja |
für längere Beduftungsdauer | nein, max. ein paar Tage auf dem Duftstein; länger durch selbst gebastelten Diffuser | ja |
vielseitig verwendbar | ja | nein |
Beduftung nach Bedarf | ja | nein |
Wie lange sind Ätherische Öle haltbar?
Das Wichtigste vorweg: Wer Ätherische Öle ausschließlich zur Raumbeduftung einsetzt, muss nicht ganz so streng auf die Haltbarkeit achtgeben. Wenn sie anfangen, seltsam zu riechen, sollten sie nicht mehr eingesetzt werden. Sieht ein Öl milchig oder trüb aus, gehört es ebenso in den Müll.
Naturreine Ätherische Öle kommen ohne Konservierungsstoffe aus. Sie besitzen eigene haltbarmachende Eigenschaften. Bei richtiger Lagerung halten sich die Essenzen bis zu 20 Jahre. Das gilt besonders für die Öle von Blüten, Gewürzen und Hölzern.
Zitrusdüfte haben ein bedeutend kürzeres Leben. Sie gehören ein Jahr nach dem Öffnen nicht mehr auf die Haut, können dann aber noch gut ein halbes Jahr als Duftquelle für die Raumluft dienen. Allerdings gibt es leichte Unterschiede. Bergamotte kann noch länger einsatzfähig bleiben, während Orange oder Mandarine eher verderben. Noch kürzer hält sich Teebaumöl. Nach dem ersten Öffnen sollte die Flasche innerhalb von drei bis höchstens sechs Monaten aufgebraucht werden. Das sollten alle befolgen, die Teebaumöl auf die Haut auftragen. Deutlich länger hält sich Teebaumöl, wenn es richtig gelagert wurde und vor allem kein Sauerstoff herankam. Als Raumduft kann es länger als die paar Monate zum Einsatz kommen, sofern es nicht sein Aroma verändert. Koniferenöle (Kiefern-, Fichtennadel- und Weißtannenöl) sind zwei Jahre haltbar, ebenso zitronig duftende Gräser wie Citronella oder Litsea.
Für einige Öle gilt: je älter, desto besser. Das kostbare Irisöl zählt zu diesen Sonderfällen. Es kann zum Begleiter für ein ganzes Leben werden, wenn es sparsam eingesetzt wird. Weitere Öle, denen die Zeit kaum etwas anhat, sind Vetiver, Jasmin sambac, Patchouli und Rose. Ebenso Sandelholz, Eichenmoos und Harze wie Benzoe Siam und Tolu Resinoid. Diese können mit der Zeit zähflüssiger werden.
Bei selbst hergestellten Duftmischungen ist einiges zu beachten. Ihre Haltbarkeit richtet sich nach dem kurzlebigsten Inhaltsstoff. Mischungen entwickeln nach einigen Wochen ein runderes, harmonischeres Aroma. Ihre Wirksamkeit lässt aber meistens schneller nach, auch wenn ihr Duft noch lange erhalten bleibt.
Wie lagere ich Ätherische Öle richtig?
Die richtige Aufbewahrung kann die Haltbarkeit eines Ätherischen Öles deutlich verlängern. Die Öle und eigene Mischungen sollten sich stets in dunklen Flaschen, ab besten Braunglas, befinden. Je voller die Flasche ist, desto besser. Denn wo Flüssigkeit ist, ist keine Luft, mit der das Ätherische Öl reagieren kann. Luft ist der Feind der Ätherischen Öle. Deshalb ist es nach der Benutzung wichtig, die Flasche schnellstmöglich wieder fest zu verschrauben. In diesem Zustand darf die Flasche an einen Ort, der dunkel und trocken ist. Ätherische Öle mögen keine Temperaturschwankungen und bevorzugen es kühl (5°C bis 20°C). Aber sie gehören nicht in den Kühlschrank! Sie müssen außerhalb der Reichweite von Kindern stehen. Auch in der Nähe von Wärmequellen wie auf der Ofenbank oder dem Kaminsims haben Ätherische Öle nichts verloren, da sie brennbar sein können. Am besten eignet sich eine Schublade oder ein niedriges Schrankfach.
Wieso gibt es starke Preisunterschiede bei Ätherischen Ölen?
Naturreine Ätherische Öle entstammen natürlichen Rohstoffen. Einige gibt es in riesigen Mengen. Lavendel, der auf Feldern wächst, die sich über ganze Hügelketten ziehen. Andere lassen sich schlecht anbauen und finden sich nur noch selten. Oud, andere Bezeichnung für Adlerholz, ist so ein Fall. Der Adlerholzbaum steht unter Artenschutz. Seine Seltenheit ist nicht das größte Problem. Nur, wenn der Baum von einem bestimmten Pilz befallen ist, entwickelt er seinen begehrten Duft. In den letzten Jahren entstand ein echter Hype um das Aroma. Die Nachfrage treibt die Preise in die Höhe. Oud ist einer der teuersten Duftstoffe der Welt. Ganz anders als Zitrusfrüchte. Ohne sie geht in der Parfümwelt kaum etwas. Trotzdem bleibt der Preis für Orangenöl niedrig. Dank verdient die Ergiebigkeit der Orangenschalen. Die Schalen der Zitrusfrüchte sind günstig zu haben und enthalten viel Ätherisches Öl. Anders ist das bei Blumen. Es bedarf beispielsweise zwischen dreieinhalb und fünf Kilogramm Rosenblüten, um ein einziges Gramm Rosenöl zu gewinnen.
Kurz: Der Bestand von Duftpflanzen variiert von überaus häufig bis sehr selten. Sie enthalten unterschiedlich große Mengen an Ätherischem Öl. Dessen Gewinnung macht mitunter großen Aufwand. Orangenschalen kommen einfach in die Destille. Um an die duftende Seele der Iris zu gelangen, braucht es über drei Jahre Zeit. Das spielt in den Preis hinein und hat nichts mit Börsenentwicklung zu tun. Was wiederum bedeutet, dass es wenig Sinn hat, auf die Preissenkung eines bestimmten Öls zu warten.
Warum gibt von einigen Blüten und Früchten kein Ätherisches Öl?
Nach einem Ätherischen Öl von Maiglöckchen oder Freesie sucht der Duftliebhaber vergeblich. Noch auffälliger klaffen die Lücken bei Fruchtdüften. Apfel, Mango und Co. lassen sich ihre duftende Seele nicht entziehen. Ihr wunderbarer Duft ist durch Destillation nicht greifbar. Alle anderen bekannten Verfahren scheiterten genauso. Wer unbedingt im Duft von Erdbeere, Mandel oder Lilie schwelgen möchte, greift auf chemisch hergestelltes Duftöl zurück.
Wie und wieso bilden Pflanzen Ätherische Öle?
Es existieren zwischen 320.000 bis zu einer halben Million Pflanzenarten. Mit etwa 2.300 verfügt nur ein Bruchteil von ihnen über Öldrüsen. Während des Wachstums bilden diese Pflanzen dort das Ätherische Öl. Sie lagern es im Gewebe ein. Es wehrt Keime ab und Fressfeinde. In Blüten dient Ätherisches Öl als Lockstoff für die Insekten.
Aus welchen Pflanzenteilen stammt Ätherisches Öl?
Nicht jede Blume speichert ihr duftendes Öl in den Blüten. Das machen Rose und Jasmin so, bei der Iris steckt ein Großteil des Aromas in der Wurzel. Einige Pflanzen lagern ihre Duftstoffe an verschiedenen Stellen ein. Dann entscheidet der verwendete Pflanzenteil über den Duft. Zimtrinde riecht kräftiger, voller und leicht herb, die Zimtblätter sind milder. Die folgende Übersicht zeigt, aus welchem Pflanzenteil welches Öl gewonnen wird. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, auch wenn sie sogar seltene Essenzen anführt.
Aus Wurzeln: Angelikawurzel, Baldrian, Ingwer, Iris, Vetiver
Aus Holz und Rinde: Adlerholz (Oud), Fichte, Kampfer, Linaloeholz, Rosenholz, Sandelholz, Zedernarten, Zimtrinde
Aus Nadeln: Douglasie (Douglasfichte), Fichtenarten, Tannenarten
Aus Blättern vom Baum: Bay, Cajeput, Ho-Blätter, Lorbeer, Manuka, Nelkenblätter, Rhododendron, Teebaum, Zimtblätter
Aus Blättern von krautigen Pflanzen: Basilikum, Citronella, Eisenkraut, Estragon, Johanniskraut, Lemongrass, Litsea, Mädesüß (Wiesenkönigin), Majoran, Minzarten, Melisse, Muskatellersalbei, Myrte, Narde, Oregano, Palmarosa, Patchouli, Rosengeranie, Rosmarin, Salbei, Thymian, Tulsi, Veilchenblätter, Ysop
Aus Zweigen, teilweise mit Blättern: Bitterorange (Petitgrain), Eukalyptus, Niaouli, Ravintsara, Wacholder, Zirbelkiefer, Zypresse
Aus Harzen: Benzoe Siam, Galbanum, Mastix, Myrrhe, Tolu Resinoid, Styrax, Weihrauch
Aus Blüten: Champaka, Cistrose, Frangipani, Ginster, Hyazinthe, Immortelle, Jasmin, Kamillenarten, Lavandin, Lavendelarten, Lotusblume, Magnolienblüte, Mimose, Narzisse, Nelkenknospe, Neroli, Osmanthus, Rose, Schafgarbe, Tagetes, Tuberose, Ylang Ylang
Aus Früchten: Bergamotte, Grapefruit, Limette, Mandarine, Muskatnuss, Pfeffer, Vanille, Wacholderbeere, Zitrone
Aus Samen: Anissamen, Fenchel süß, Kakao, Kardamom, Karottensamen, Koriandersamen, Kreuzkümmel, Kümmel, Moschussamen, Tonka Sonstiges: Honigextrakt
Welche Verfahren zur Gewinnung Ätherischer Öle gibt es?
Destillation. Die meisten Ätherischen Öle entstehen durch Destillieren. Die preiswerte Methode mittels Wasserdampf benötigt Wärme. Durch Verdampfen tritt das Ätherische Öl aus der Pflanze. Das Verfahren ist schon seit Jahrtausenden im Einsatz. In einen hohen hitzebeständigen Kessel (Alambic genannt) kommt Wasser. Über der Wasseroberfläche befinden sich die Pflanzenteile in einem Siebeinsatz. Manchmal sind sie auch in einem gesonderten Behältnis, das mit dem Wasserkessel verbunden ist. Die Wärmequelle unterhalb des Kessels bringt das Wasser zum Verdampfen. Der Dampf löst das Ätherische Öl der quasi gedämpften Pflanzenteile. Über eine Rohrverbindung gelangt der Öl enthaltende Dampf in ein weiteres Gefäß. Durch Abkühlen wird der Dampf wieder flüssig. Auf dem Pflanzenwasser (Hydrolat) schwimmt das Ätherische Öl. Es kann einfach abgeschöpft werden. Das Pflanzenwasser lässt sich in einigen Fällen ebenfalls verwenden. Am bekanntesten ist Rosenwasser, das sich beispielsweise im Marzipan findet.
Extraktion: Dieses Verfahren kommt meistens bei Blüten zum Einsatz, die zu zart zur Destillation sind. Sie gelangen zuerst in ein Lösungsmittel wie Hexan oder Alkohol. Es entzieht ihnen den feinen Duft, außerdem die Farbe. Auch die süßen Düfte von Tonka, Vanille und Harzen verlangen diesen Zwischenschritt. Es folgt die Destillation, durch die das Lösungsmittel verschwindet. Was zurückbleibt, ist eine zähe Masse. Mit ihr geschieht die Prozedur von vorn. Lösemittel zugefügt, wegdestilliert. Dieses Mal bleibt eine Flüssigkeit zurück: Das Absolue.
Kaltpressung: Kaltgepresstes Olivenöl ist den meisten Menschen ein Begriff. Auf die gleiche Art lassen sich die Schalen der Zitrusfrüchte ihren fröhlichen Duft entziehen. Das Verfahren benötigt keine Wärme, sondern mechanische Kraft. Am aufwendigsten ist die Vorbereitung. Kein Fitzelchen Fruchtfleisch darf mehr an der Schale sein. Auch die hartnäckige weiße Haut, dieses Polster zwischen Schale und Frucht, muss weichen. Auf das verbleibende Pflanzenmaterial üben die Erzeuger Druck aus. Das geschieht mittels Ölpresse.
Enfleurage: Im Buch „Das Parfüm“ von Patrick Süskind ist von dieser Methode die Rede. Heute kommt die sehr zeitintensive Methode nicht mehr zum Einsatz. Blüten steckten über Wochen oder Monate in einer Fettmasse. Ihr entzog Alkohol anschließend das Ätherische Öl. Eine Variante der Enfleurage ist die Mazeration. Dabei werden Fett und Blüten in einen Topf gegeben und über einer Wärmequelle erhitzt. Das Erwärmen verkürzt die Herstellungszeit enorm.
Was ist ein Absolue?
Ein Absolue ist eine duftende Flüssigkeit, die durch Extraktion entstanden ist. Es ist konzentrierter als ein Ätherisches Öl. Wo bei Letzterem die Hitze der Destillation einige Duftstoffe der Pflanze zerstört, bleiben sie bei der schonenderen Extraktion erhalten. Dadurch erinnert der Duft des Absolues noch unmittelbarer an den der Ausgangspflanze. Allerdings sind sie meistens nicht vollständig frei von Rückständen des Lösemittels. Für die Beduftung spielt das aber keine Rolle. Absolues gibt es meistens von Blüten und Harzen. Außerdem von Vanille und Tonka. Ihre aufwendige Herstellung macht sich im höheren Preis bemerkbar. Die hohe Ergiebigkeit gleicht ihn wieder aus.
Was ist ein Resinoid?
Das Wort leitet sich von Resin ab. Und was ist das nun wieder? Eine konzentrierte Form von Harzen. Während dem Resin Wasser entzogen wurde, ist das Resinoid flüssig. Es entsteht wie ein Absolue durch Extraktion. Ein Resinoid ist also ein Harzextrakt.
Was ist ein Agrumenöl?
Unter den Sammelbegriff Agrumenöle fallen alle Ätherischen Öle aus Zitrusfrüchten.
Was ist ein Koniferenöl?
Koniferenöle sind solche, die von den Nadeln, Zweigen und dem Holz duftender Nadelbäume stammen. Zu ihnen zählen Ätherische Öle der verschiedenen Arten von Tannen, Fichten, Kiefern und der Zypresse.
Was sind Chemotypen?
Einige Pflanzen entwickeln abhängig von ihrer Umwelt sehr unterschiedliche Inhaltsstoffe. Eine einzige Pflanzenart zeigt dann in auseinanderliegenden Regionen ganz verschiedene chemische Zusammensetzungen. Neben dem Standort zählt auch die Jahreszeit. Eine im Frühling geerntete Pflanze kann ein anderes Aroma haben als im Herbst. Pflanzen und ihre Ätherischen Öle, die solche Unterschiede aufweisen, werden in Chemotypen unterteilt. Sie richten sich nach dem Inhaltsstoff, der den größten Anteil ausmacht. Er bestimmt über die Wirkung des Ätherischen Öls. In Nuancen verändert er auch den Duft.
Einige Pflanzen teilen sich in mehrere Arten oder Unterarten. Mit Chemotypen hat das nichts zu tun. Die Arten unterscheiden sich äußerlich. Kenner halten sie mit bloßem Auge und viel Erfahrung auseinander. Der Chemotyp einer Pflanze lässt sich erst im Labor bestimmen. Ein Spezialfall ist Kampfer. Nach dem Chemotyp richtet es sich, welcher Pflanzenteil verarbeitet wird. Kampferöl entsteht aus dem Holz des Kampferbaumes, Chemotyp Borneon. Das Laub des Linalool-Typs sind die Ho-Blätter. Das Linalool macht sie im Gegensatz zum scharfen Kampfer recht mild. Aus den Blättern und Zweigen des Kampferbaumes von Madagaskar wird Ravintsara. Dieser Chemotyp enthält mehr Cineol und duftet deshalb frisch.
Nur wenige Pflanzen teilen sich in Chemotypen ein. Dazu zählen Myrte, Rosmarin und die Damaszenerrose. Ihr Blumenduft ändert sich je nach Anbauland leicht. Als Paradebeispiel dient Thymian. Definiert sind von Thymus vulgaris sieben Chemotypen. Durch ähnliche Wirkung lassen sie sich in vier Gruppen zusammenfassen. Zu den beiden wichtigsten gehört die Gruppe Thymian ct. Linalool / Gerianol. Beide Typen bekämpfen Keime, vor allem Viren sehr gut und gelten als Erkältungsmedizin. Durch ihre Milde können sie nach ärztlicher Rücksprache verschnupften Kindern in Form von Einreibung oder Erkältungsbad helfen. Thymian ct. Thymol / Carvacrol sind die Spezialisten für Infektionen im Bereich der Lungen und Bronchien. Als scharfe Varianten sind sie von Kindern fernzuhalten und können sensible Haut reizen.
Warum ist ein Bio-Öl besser als ein konventionelles?
Wozu mehr Geld ausgeben, wenn das normale Ätherische Öl billiger ist? Riecht es denn anders? Duftexperten sagen ja. Sie können erschnuppern, in welchen Ölen Natur pur steckt. Und welche einen Rest Chemie enthalten. Die künstlichen Pflanzenschutzmittel, Pestizide und Kunstdünger gelangen in die Pflanze hinein. Im Ätherischen Öl finden sie sich wieder. Wie die guten Stoffe, gelangen auch die Chemikalien in den Organismus. Dort werden sie verstoffwechselt. Als Therapeutikum empfehlen sich Ätherische Öle aus konventionellem Anbau nicht. In der Küche sollten sie ebenfalls nicht verwendet werden. Wer aber nur hin und wieder etwas Duft genießen möchte, für den reicht die preisgünstige Alternative aus. Auf jeden Fall für diejenigen, die auch bei der Ernährung nicht auf bio setzen.
Warum duften einige Ätherische Öle länger als andere?
Das ist eine Frage der Duftnote und sagt nichts über die Qualität eines Ätherischen Öles aus. Duftnoten unterteilen sich in Kopf-, Herz- und Basisnote. Bisweilen ziehen Duftexperten auch eine feinere Unterscheidung heran, bei der Kopf-Herznoten und Herz-Basisnoten dazukommen.
Die Kopfnote tritt am schnellsten in Erscheinung und verfliegt rasch. Nach ungefähr 20 Minuten ist sie kaum noch wahrnehmbar. Richtig verflüchtigt hat sie sich nach etwa zwei Stunden. Kopfnoten beschwingen mit ihren hellen, fröhlichen Nuancen. Ätherische Öle mit dieser intensiven, kurzen Präsenz sind alle Zitrusfruchtöle: Bergamotte, Blutorange, Grapefruit, Limette, Mandarine, Orange, Zitrone. Außerdem krautige Pflanzen wie Basilikum, Citronella, Eisenkraut, Eukalyptus, Lemongrass, Minzarten, Rosmarin, Salbei, Tulsi, Ysop. Ferner Anissamen, Bay, Cajeput, Kampfer, Litsea, Niaouli und Ravintsara, Wacholder samt –beeren, Wiesenkönigin.
Kopf-Herznoten halten etwas länger als die Kopfnote, aber nicht so lang wie die Herznote. Sie sind nach einer Stunde kaum noch wahrnehmbar. Sie bringen Frische und Kräuterwürze. Zu ihnen gehören die Koniferenöle: Douglasie, Fichtennadeln, Kiefernnadeln, Tannenarten. Außerdem Kräuter wie Majoran, Muskatellersalbei, Myrte und Oregano. Dazu kommen Fenchel, Galbanum, Ingwer, Koriander, Kreuzkümmel, Lorbeer, Petitgrain und schwarzer Pfeffer.
Die Herznoten brauchen eine knappe Viertelstunde, um sich voll zu entwickeln. Für etwa drei bis vier Stunden hüllt ein solches Ätherisches Öl den Anwender in feinen Duft. Besonders die Blütenöle erstrahlen in dieser Zeitspanne: Champaka, Frangipani, Ginster, Iris, Jasmin, Kamille, Lavandin und Lavendel, Magnolie, Mimose, Nelkenblätter und –knospen, Neroli, Osmanthus, Rose, Schafgarbe, Tuberose und Ylang Ylang. Weiterhin Angelikawurzel, Johanniskraut, Kakao, Manuka, Melisse, Palmarosa, die Blätter der Rosengeranie, Rosenholz, Teebaum, Veilchenblätter, Zimtblätter und –rinde sowie Zypresse.
Herz-Basisnoten erklingen noch länger als reine Herznoten. Die Gruppe mit dieser Duftdauer ist recht überschaubar: Cardamom, Cistrose, Ho-Blätter, Immortelle, Linaloeholz, Narde, Patchouli, Sandelholz, Thymian und Zeder.
Den Basisnoten muss der Verwender Zeit zur Entfaltung geben. Die Ätherischen Öle sind oft süß und meist schwer. Daher ist Vorsicht bei der Dosierung geraten. Nach fünf bis acht Stunden verdampfen sie, können manchmal aber sogar noch länger wahrgenommen werden. Basisnoten sind: Adlerholz (Oud), Benzoe Siam, Honigextrakt, Karottensamen, Moschussamen, Myrrhe, Tolu, Tonka, Vanille, Vetiver und Weihrauch.
Dieses Schema lässt sich gut im Kopf behalten und ist ein grober Anhaltspunkt zur Lebensdauer bestimmter Duftgruppen.
kurzlebige Kopfnoten | Zitrusfrüchte |
zwischen Kopf und Herz – die grüne Grenze | Nadelbäume, Kräuter, Gräser |
zauberhafte Herznoten | Blüten |
zwischen Herz und Basis | Hölzer |
schwere Basisnoten | Harze und Süßes (wie Vanille) |
Was ist die richtige Menge Ätherisches Öl?
Beim Kauf: Einige, insbesondere teure Öle gibt es als klitzekleines Ein-Milliliter-Fläschchen. Durch den sehr guten Tropfenzähler landen die edlen Essenzen dort, wo sie hinsollen. In genau der richtigen Dosierung. Ein Milliliter ergibt zwischen 20 und 30 Tropfen. Bei diesen Essenzen lautet die Frage der meisten Käufer: Nehme ich es, oder nehme ich es nicht? Zur bloßen Raumbeduftung ohne aromatherapeutischen Hintergrund können diese Ätherischen Öle natürlich genutzt werden. Sonderlich sinnvoll ist das allerdings nicht. Wer nicht auf die Wirkkraft einer speziellen Pflanze angewiesen ist, findet mit einiger Ausdauer sicherlich einen ähnlichen Duft. Oder er nutzt eine verdünnte Form des Öls. Wirkstoffe und Duft sind dabei nicht ganz so stark, der Preis ist aber bedeutend niedriger.
Die nächste und häufigste Einheit beträgt 5ml. Die Standardgröße ist ideal zum Ausprobieren. Weniger haltbare Ätherische Öle wie die von Teebaum oder Zitrusfrüchten können in dieser Größe gut aufgebraucht werden. Die beliebtesten Düfte, darunter Lavendel, Orange und Lemongrass, bieten Hersteller als 50ml-Flasche an. Es ist sozusagen die Familienpackung. Mehrere Öle gibt es in der Mittelgröße 10ml.
In der Anwendung: Wer Ätherisches Öl auf die Haut aufbringen möchte, sollte unbedingt die Informationen auf der Ölflasche befolgen. Ätherisches Öl nie unverdünnt auf die Haut geben!
Wie viel Ätherisches Öl brauche ich für die Raumbeduftung?
Die hier versammelten Richtwerte sind allgemeine Anhaltspunkte und können von den eigenen Vorlieben abweichen. Einige Anwender möchten den Duft gerade so wahrnehmen. Andere lieben es, sich in einen dichten Duftschleier zu hüllen. Die Erfahrung hilft, die richtige Dosis zu finden.
Für Raumduft muss die Duftnote des Ätherischen Öls mitbeachtet werden. Kopfnoten sind anfangs sehr präsent, halten aber nicht lange an. Sie bedürfen einer großzügigeren Dosierung. Basisnoten entfalten sich erst nach Stunden voll. Die schweren, süßen Düfte verströmen auch in geringer Menge viel Aroma. Duftmischungen bestehen zum Teil aus unterschiedlich lang anhaltenden Noten. Hier gilt: Inhaltsstoffe beachten. Enthält eine Mischung nur Zitrusnoten, verflüchtigt sie sich schnell. Eine Mixtur aus Zitrusduft mit Blüten- und Gewürznoten hält deutlich länger. Tipp: Ätherische Öle wirken auch, wenn ihr Duft nicht oder kaum wahrnehmbar ist.
Auf dem Duftstein reichen 8-10 Tropfen aus. Ist das Öl gerade erst auf den Stein gelangt, braucht es einige Zeit, bis der Duft voll verströmt. Danach kann nach Geschmack nachbeduftet werden. Stark ist der Duft nur, wenn der Stein in der Nähe liegt und das Öl vor Kurzem aufgebracht wurde. Etwa einen Meter weit beduftet so ein Stein die Umgebung. Einmal Beträufeln reicht für einige Tage Duft. Das ist abhängig von der gewählten Duftnote und davon, wie stark das Aroma sein soll.
Klassische und elektrische Duftlampen erreichen ein Beduftungsumfeld von drei bis vier Metern. Anfänger sollten sich vorsichtig an die richtige Dosierung herantasten. Zum Wasser in der Verdampfungsschale kommen meistens fünf bis zehn Tropfen Ätherisches Öl oder Duftmischung. Bei schweren Blütendüften oder Essenzen aus süßen Gewürzen können bereits drei Tropfen genügen. Gleiches gilt bei bedufteten Springbrunnen fürs Zimmer. Sie verbreiten das Aroma noch weiter. Elektrische Zerstäuber duften mit der gleichen Ölmenge sogar bis zu sieben Meter weit.
Wie verwende ich Ätherisches Öl auf dem Duftstein?
Duftsteine bestehen in der Regel aus Keramik. Das helle Material verfärbt sich leicht. Deshalb ist es ratsam, das Ätherische Öl auf die Unterseite zu tropfen. Weil das Ätherische Öl auch auf empfindlichen Kunststoff- und Holzoberflächen hinterlassen kann, ist ein Untersetzer ratsam. Einige Duftsteine haben deshalb passende Glasteller. Von starken Duftnoten wie Blüten- oder Harzdüften reichen drei bis fünf Tropfen aus. Gerade kurzlebige Zitrusdüfte können mit bis zu zehn Tropfen zum Einsatz kommen. Nach dem Aufträufeln auf die Unterseite kommt der Duftstein richtig herum auf seinen Untersetzer. Die Reichweite des Duftes ist nicht sehr groß. Die Keramik gehört deshalb in die Nähe des Anwenders. Aus mehr als einer Armlänge Entfernung ist der Duft bei vernünftiger Dosierung kaum wahrnehmbar. Er kann sich ein paar Tage halten. Das gilt besonders, wenn der Duftstein in einem verschließbaren Behältnis aufbewahrt wird, sobald seine Dienste gerade nicht benötigt werden. Auf den Duftstein sollte nicht jeden Tag ein anderes Öl. Die sich daraus ergebende Mischung könnte spätestens nach der vierten Anwendung unangenehm riechen. Der Duftwechsel ist deshalb nicht völlig ausgeschlossen. Zuvor sollte der Duftstein aber ausgekocht werden. Dazu landet der Stein in einem alten Topf mit kochendem Wasser und bleibt etwa eine Viertelstunde darin. Das Verfahren eignet sich gut, wenn beispielsweise vom frischen Zitronenöl auf zartes Jasminöl umgestellt wird. Wer nach der Zitrone jedoch Orange in den Startlöchern hat und nichts gegen einen anfänglichen Mischmasch hat, kann sich den Zwischenschritt sparen. Das gilt auch, wenn statt der Beispiel-Zitrone nun eine Duftmischung kommen soll, die Zitrone enthält. Bei zwei Lieblingsdüften empfiehlt sich die Anschaffung eines zweiten Steins, um andauerndes Auskochen zu vermeiden.
Wie verwende ich Ätherisches Öl in der Duftlampe?
In die Schale der Duftlampe kommt Wasser. Bis zum Rand sollte noch ein knapper Zentimeter Luft sein. Hinzu kommen drei bis zehn Tropfen Ätherisches Öl. Das ist abhängig vom gewählten Duft, der Größe des Raumes und dem persönlichen Geschmack. Experimentierfreudige können gut verschiedene Öle kombinieren. Beispielsweise bekommt der kurzlebige, frische Zitronenduft mit ein wenig Vanille oder Tonka eine süße Milde. Und der Anwender hat ein längeres Dufterlebnis. Im Winter ergibt die Zugabe eines exotischen Gewürzöls, zum Beispiel Kardamom, der klassischen Orangen-Zimt-Míschung das gewisse Etwas. Hier heißt es, die Fantasie spielen zu lassen und Erfahrungen zu sammeln. Bei einer normalen Duftlampe ist es wichtig, dass zwischen der Verdunstungsschale und dem Teelicht mindestens 2 cm Abstand bestehen. Sonst wird das Wasser zu heiß und viele wichtige Inhaltsstoffe des Ätherischen Öles zerfallen. Das Teelicht wird gelöscht oder die elektrische Duftlampe ausgeschaltet, sobald das Wasser verdunstet ist. Eine längere oder gar dauerhafte Nutzung ist weder angenehm noch hilfreich. Es ist einer der wenigen Wege, von den gut verträglichen Ätherischen Ölen Kopfschmerzen zu bekommen. Der beste Zeitpunkt zur Reinigung der Duftlampe ist kurz nachdem die Wärmequelle abgestellt wurde. Wenn die Verdunstungsschale noch warm ist, aber der Anwender sie ohne Verbrennungsgefahr berühren kann. Dann lösen sich die Rückstände der Ätherischen Öle am besten. Wenn klares Wasser nicht mehr ausreicht, die Rückstände zu entfernen, kann auch ein wenig Speiseöl helfen.
Duftlampe oder Duftstein? Oder beides?
Duftlampe | Duftstein | |
Sicherheit | muss beaufsichtigt werden (offenes Feuer) | sicher |
Geeignet für Haushalte mit Kindern bzw. Haustieren | Nur bedingt | ja |
Duftentwicklung sofort | ja | ja |
Duftdauer | bis zu einigen Stunden | bis zu einigen Tagen |
Pflegeaufwand | Reinigung nach jeder Anwendung Reinigung (Auskochen) | bei Duftwechsel |
Duftweite | erfüllt selbst große Räume | kleiner Duftradius |
schneller Duftwechsel möglich | ja | vorher Auskochen empfohlen |
Der pflegeleichte Duftstein ist perfekt für das Büro, das Bad oder Schlafzimmer. Die Duftlampe ist dagegen unverzichtbar, wenn größere Räume von Duft erfüllt sein sollen. Bei ihr gibt es zusätzlich stimmungsvolles Kerzenlicht. Die Verwendung der Duftlampe kann wie ein Ritual zur Feier des Wohlfühlens eingesetzt werden. Für den Duftstein spricht die sehr praktische und gefahrlose Handhabung. Glücklich ist, wer beides hat.
Sind Ätherische Öle schädlich?
Einige Pflanzenauszüge bringen bei falscher Anwendung mehr Schaden als Nutzen. Somit gelten sie als schädlich. Im Handel sind die folgenden Öle in Reinform kaum zu finden, ausgenommen Kampfer. Zur Beduftung lässt sich gut auf sie verzichten. Weil meistens skurrile Geschichten an der Entdeckung der schlechten Nebenwirkungen hängen, sei von diesen Ölen berichtet.
Nur zum Verzehr geeignet! Von dem hohen Gehalt an Blausäure in Bittermandeln wissen die meisten. Aus diesem Grund gibt es die Backzutat nur in der Apotheke. Auch andere Pflanzen, die auf unserem Speiseplan stehen, sollten als Ätherisches Öl gemieden werden. Wermut fällt darunter. Dessen Wirkung machte uns Vincent van Gogh bekannt. Nach intensivem Genuss von Absinth, einem starken Alkohol mit Wermut, schnitt sich der Maler ein Ohr ab. Nach heutigen Erkenntnissen waren daran mehr der hohe Alkoholgehalt des Getränks und der psychische Zustand des Künstlers schuld. Die Legende vom verhängnisvollen Absinth-Genuss bleibt. Nachweisen lässt sich in Wermut ein hoher Anteil des Stoffes Thujon. Dieses Nervengift macht süchtig, löst Halluzinationen aus und Fehlgeburten.
Aus Meerrettich ließe sich Ätherisches Öl gewinnen. Wer das rohe Wurzelgemüse schon einmal verarbeitet hat, kennt die aggressive Wirkung seiner Dünste. Die Inhaltsstoffe der Knolle reizen Schleimhäute, Haut und Nase. Die Augen tränen. Sicher und gesund ist Meerrettich in der traditionellen Zubereitungsweise. Nach dem Duft dieser Wurzel in den eigenen Räumen verlangt es gewiss niemanden. Das Aroma schlägt sogar die multiresistenten Krankenhauskeime in die Flucht. Als eines der wenigen Medikamente gegen den gefährlichen Keim ist die Kapsel mit Meerettich-Öl auf dem Markt.
Nur für äußerliche Anwendung! Weitere Ätherische Öle haben sich in der Medizin behauptet. Eine innerliche Verwendung (Essen oder Trinken) verbietet sich bei ihnen. Auf Campher trifft das zu. Allerdings setzt die Zahnmedizin Kampferprodukte als Mundspülung ein. In hoher Verdünnung dienen sie der Desinfektion. Wintergreen hat sich in Einreibungen gegen Rheuma bewährt. Hin und wieder kommt es dabei zu Hautreizungen. Mündlich eingenommen ist es giftig.
Früher genutzt, heute gemieden. In der Tradition der Naturheilkunde wurden über Hunderte von Jahren Pflanzen verwendet, vor denen heute gewarnt wird. Ihre Ätherischen Öle sind gute Heilmittel, deren Nebenwirkungen vom Einsatz abraten lassen. Das ist nicht anders als bei chemisch gewonnenen Stoffen. Beispielsweise enthielten einige Zahnputzmittel des 19. Jahrhunderts Kokain. Das wirkte wunderbar gegen Zahnschmerzen! Ein früheres Mittel gegen Wurmbefall war Wurmsamenöl. Es bereitet Würmern Probleme, genauso wie Leber, Nieren und Herz. Cassia fördert die Verdauung, reizt aber die Schleimhäute. Beifuß half gegen Frauenleiden, Epilepsie und bei Verdauungsproblemen. Weil es Thujon enthält, Allergien und Fehlgeburten auslösen kann, nutzen heute höchstens Profis die Essenz.
Gefährliches Teebaumöl? Die Hälfte des geschulten Personals gibt dieses milde Öl dem Behandelten unverdünnt auf die Haut. Bei mehr als 25.000 Einsätzen von gutem Teebaumöl reagierte nicht einmal jeder tausendste Behandelte negativ darauf. Aber nach längerer unsachgemäßer Lagerung entwickelt Teebaumöl hautreizende Inhaltsstoffe. Das Bundesamt für Risiko-Bewertung war alarmiert. Und gab die Stellungnahme heraus, dass Teebaumöl nur zu einem Prozent in Kosmetika enthalten sein darf. In dieser Menge sei die chemisch veränderte Version unschädlich. Die Cremes und Salben mit frischem Teebaumöl dürften zwar ranzig riechen, wenn sie lange offen stehen und auch sonst nicht pfleglich aufbewahrt werden. Aber das Amt kann ja nicht sicher sein, dass ein sparsamer Mitbürger sich nicht trotzdem damit noch einschmiert. Ein kürzeres Mindesthaltbarkeitsdatum hätte es wohl auch getan. (Quelle: Wabner: Aromatherapie, 22012)