Die wohl erfolgreichste Werbung für Italien setzt auf Duft und stammt aus dem Jahr 1795. Da veröffentlichte Goethe sein Gedicht “Mignons Lied”, das als Anfang und Inbegriff der Italiensehnsucht gilt.
Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,
Im dunklen Laub die Goldorangen glühn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht?
Kennst du es wohl?
Dahin, dahin
Möcht ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn!
(Aus: Johann Wolfgang von Goethe: Wilhelm Meisters Lehrjahre)
Goethe zeichnet in dieser ersten Strophe die Landschaft Italiens nach. Neben dem Sehsinn spricht er auch den Tastsinn an: Den sanften Wind spürt der Leser fast auf der Haut. Vor allem ist es aber der Duft, der so verführt. Frische Myrrhe und würziger Lorbeer. Dazu pralle Orangen und die Zitronenbäume, die gleichzeitig Früchte und Blüten tragen.
Italien, das steht für Sonne, Strand und Meer. Und kaum etwas vereint diese Zutaten so harmonisch in sich wie der Duft der Zitrusfrüchte. Da hatte Goethe den richtigen Riecher!