„Ein Freund, ein guter Freund....das ist das Beste, was es gibt auf der Welt“ und weil das so ist, feiern wir heute, am 30. Juli, ganz offiziell den Internationalen Tag der Freundschaft. Der wurde nämlich am 27.4.2011 durch die Vollversammlung der Vereinten Nationen ausgerufen. Sie merken schon – es geht beim Internationalen Tag der Freundschaft nicht nur um die Homies aus der eigenen Clique, sondern auch um Freundschaft zwischen Ländern und Kulturen.
Dich kann ich riechen
Freundschaft zeichnet sich ja bekanntlich vor allem durch Sympathie und Vertrauen aus. Während letzteres langsam wächst, ist die Frage nach der Sympathie bereits nach Sekunden der ersten Begegnung geklärt. Hier gibt es nur ja oder nein, hop oder top, Sekt oder Selters. Das Verrückte an der Sache? Wir entscheiden nicht bewusst, ob wir jemanden sympathisch finden oder nicht. Vielmehr erledigt das unsere Nase für uns. Ganz unbewusst nehmen wir den Geruch unseres Gegenübers wahr und unser Gehirn entscheidet in Windeseile, ob wir jemanden gut riechen können oder nicht. Doch ist das eigentlich überall so? Haben alle Menschen ein ähnliches Duftempfinden und gibt es so etwas wie olfaktorische Völkerverständigung?
Wie riecht die Welt?
Das Riechen funktioniert natürlich in aller Welt gleich, unser Geruchsempfinden jedoch ist kulturell geprägt. Je nach Umfeld, Sozialisation, Klima und Pflanzenwelt rufen Gerüche unterschiedliche Gefühle und Reaktionen hervor. Während Deutsche bei Zitronenduft sofort an Frische, Reinheit und Sauberkeit denken, wenden sich Amerikaner ab und fühlen sich an den Geruch ihrer Möbelpolitur erinnert. Sie mögen eher Räume, die leicht nach Vanille duften. Den süßlichen Geruch der Schote sind sie gewohnt, denn er gehört zu ihrer Geschichte. Bereits die Maya nutzten sie als Parfüm oder Medizin. Engländer dagegen können über beides nur müde lächeln und schwören stattdessen auf Rosenwasser. Einst von den Kreuzrittern aus Kleinasien auf die Insel gebracht, ist die Rose heute noch ihr absoluter Duftfavorit. Die Menschen im Mittelmeerraum halten sich dagegen lieber an heimische Gewächse und nutzen Lavendel als Duft oder Badezusatz.
Dufttraditionen
Jede Kultur hat ihre ganz eigene Dufttradition. Schon im alten Ägypten wurde Weihrauch und Myrrhe verbrannt, um den Göttern Rauchopfer zu bringen. Im Europäischen Raum nahmen sich die Griechen diesem Ritual an. Sie nutzten Düfte und Dämpfe sogar zum Heilen. Die Römer perfektionierten schließlich den Gebrauch von duftenden Pflanzen für kosmetische Zwecke und zur Beduftung ihrer Wohnhäuser. In Asien war die Räucherei zur Götterbesänftigung kein großes Thema, dafür aber die Destillation von Duftölen zur Körperpflege Heilung. Durch Begegnungen verschiedener Kulturen haben sich die verschiedenen Dufttraditionen vermischt und so wurden quasi durch Düfte ganze Nationen verbunden. Na dann – ein Hoch auf die Freundschaft!
